Die Peritonealdialyse bietet eine weitgehende Unabhängigkeit von Maschinen und
Dialyseeinrichtungen. In der Regel müssen Sie einmal im Monat zur Kontrolle zu Ihrem Dialysearzt. Allerdings setzt diese Heimdialyse ein hohes Maß an Eigenverantwortung sowie bestimmte körperliche und hygienische Bedingungen voraus. Darüber hinaus ist ein individuelles Training erforderlich.


Das können Sie selbst.

Bei der Peritonealdialyse dient das Bauchfell (Peritoneum) als Filter zur Entfernung von Giftstoffen aus dem Blut. Über einen in der Bauchwand fest eingewachsenen Katheter wird die Dialysierflüssigkeit (das Dialysat) aus einem Beutel in die Bauchhöhle eingelassen. Bei dem dann stattfindenden Stoffaustausch zwischen Dialysat und den Blutgefäßen des Bauchfells strömen Gift- und Mineralstoffe in das Dialysat. Die mit Giftstoffen angereicherte Flüssigkeit fließt wieder durch den Katheter ab und wird durch neues Dialysat ersetzt (in der Regel viermal täglich).
Nach einer Trainingszeit von einigen Tagen werden diese Dialysatwechsel durch den Patienten selbst und ohne Einsatz von Maschinen durchgeführt. Man bezeichnet diese Methode als kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse (CAPD).

Peritonealdialyse im Detail

Funktionsprinzip der Peritonealdialyse – intrakorporal / innerhalb des Körpers

Bei einem veränderten Verfahren der Bauchfelldialyse wird der Flüssigkeitsaustausch während der Nacht durch eine Maschine durchgeführt (APD, automatisierte Peritonealdialyse).


Wir lassen Sie nicht allein.

Wenn der Patient durch eine Behinderung oder seine Wohnverhältnisse die Bauchfelldialyse nicht zuhause durchführen kann und die Nieren des Patienten noch einen nennenswerten Beitrag zur Entgiftung leisten, kann diese Therapie auch an 3 oder 4 Nächten in der Wocheüber ca. 10 Stunden in unseren Zentrum (Haan/Mettmann/Velbert) durchgeführt werden (IPD, intermittierende Peritonealdialyse).

Wenn sich ein Patient nach eingehender Beratung für die Peritonealdialyse entschieden hat, wird er bereits vor seinem stationären Aufenthalt von einer erfahrenen PD-Schwester im Umgang mit der Peritonealdialyse geschult. Nach dieser einführenden Schulung wird der Patient für einen Zeitraum von ca. 7 Tagen stationär aufgenommen zur Anlage des Katheters. Dieser wird unter Narkose in laparoskopischer, minimal invasiver ("Guckloch"-) Technik implantiert. Nach diesem ca. 30-minütigen Eingriff muss der Patient 3 Tage Bettruhe halten, damit der Katheter gut einwächst. Auch während dieser Zeit geht die Betreuung durch die PD-Schwester des Nephrologischen Zentrums weiter und die Dialyse kann mit kleinen Füllmengen begonnen werden.

Slideshow: Patient bei der Peritonealdialyse am eigenen Arbeitsplatz.

Am Ende des stationären Aufenthalts ist der Patient bereits in der Lage, den Beutelwechsel selbstständig durchzuführen. Unter fortlaufender Betreuung durch die Schwester wird der Patient nach Hause entlassen, wo unter Anleitung das Verfahren weiter geübt und verfeinert wird.

Auf Wunsch kann - beispielsweise im Fall einer Berufstätigkeit des Patienten - die automatisierte, nächtliche Peritonealdialyse (APD) trainiert werden, sodass der Patient tagsüber frei über seine Zeit verfügen kann.